Geschäftsbericht 2019

Inhalt 3 Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Blickpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 Ergebnisse der Mieterbefragung „Wie ein 6er im Lotto“: Ehepaar Neuner wohnt seit 37 Jahren im Wolframviertel Johann Girr: Große Feier zum Jubiläum Geschäftsführer Rudolf Mitterhuber: „Der Spagat wird schwieriger“ Dank an den Aufsichtsrat Unternehmensdaten 8 11 12 14 15 Baubetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 Dillinger Franziskanerinnen: „Von Herzen dankbar“ Schulwerk der Diözese setzt aufs St. Ulrichswerk 20 Bautätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 22 13 Bauprojekte im Überblick Bericht des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31 Handelsbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

4 Grußwort a b p / l l a n h c S s a o c i N l : d l i B „Definitiv auf dem richtigen Weg“ Sehr geehrte Leserinnen und Leser, es ist mir eine große Freude, als Gesellschafter- vertreter ein Grußwort und meinen Dank an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat des St. Ulrichswerks zu richten. Das Geschäftsjahr 2019 war für das St. Ulrichswerk zur Freude des Gesellschafters nicht nur erneut sehr erfolgreich, sondern auch von positiven Veränderun- gen geprägt. Im Sommer vergangenen Jahres hat der alleinige Gesellschafter, der Bischöfliche Stuhl der Diözese Augsburg, beschlossen, sich aus dem Aufsichtsgremium zurückzuziehen. Damit hat er den Sitz im neu konstituierten Aufsichtsrat für ein externes Mandat zur Verfügung gestellt und den Weg für ein kontrolliertes vertikales wie auch horizontales Wachstum bereitet. Diese Entscheidung konnte guten Gewissens gefällt werden. Das St. Ulrichswerk hat sich in den über 60 vergangenen Jahren als verlässlicher, qualitäts- bewusster und sozial engagierter Partner erwiesen, der sich den Grundwerten der Katholischen Kirche verpflichtet fühlt. Gerade Letzteres ist mir als Vor- stand des Bischöflichen Stuhls der Diözese Augsburg eine Herzensangelegenheit. Damit ist gewährleistet, dass ein besonderes Anliegen verfolgt wird: auch für sozial schwache Menschen lebenswerten Wohn- raum zu schaffen. Die Geschäftsführung bezeichnet dies sehr treffend mit der „Politik des sozialen Ausgleichs“. Objekte wie „Wohnen im Wolframviertel“, wo insgesamt 80 barrierefreie Wohnungen und vier rollstuhl- gerechte Wohnungen geschaffen werden, zeigen sehr anschaulich, wie hervorragend soziale Projekte gelingen können. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Grußwort 5 Repräsentative Bauprojekte wie der Beethovenpark an der Gögginger Brücke in der Nähe des Haupt- bahnhofes oder das 2020 fertigzustellende Verwal- tungsgebäude in Augsburg, Hafnerberg 2, doku- mentieren das professionelle Management und das kooperative Zusammenwirken mit dem Aufsichtsrat. Es ist davon auszugehen, dass derartige Erfolge weitere interessante und anspruchsvolle Projekte nach sich ziehen werden. Diese guten Perspektiven, gepaart mit einer Unter- nehmensführung, die das Herz am rechten Fleck trägt, einem engagierten Team und einem hoch- karätig besetzten Aufsichtsrat erlauben es mir, als Gesellschaftervertreter vertrauensvoll in die Zukunft des St. Ulrichswerks zu blicken. Diese positive Grundhaltung wird auch nicht durch die furchtbaren Rahmenbedingungen getrübt, wel- che durch die aktuelle Covid-19-Pandemie hervor- gerufen wurden. In der Krise wird sich die soziale Grundhaltung noch deutlicher als eigentliche Stärke des St. Ulrichswerks erweisen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen trotz der aktuellen Dramatik ein gesundes und weitestge- hend erfolgreiches Jahr 2020. Das St. Ulrichswerk ist definitiv auf dem richtigen Weg. Ihr Jérôme-Oliver Quella Stiftungsvorstand des Bischöflichen Stuhls der Diözese Augsburg Bischöflicher Finanzdirektor St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

6 Blickpunkt Umfrage: 97 % der Mieter sind sehr zufrieden Erstmals hat das St. Ulrichswerk seine Mieter befragt. Die Ergebnisse der Mieterbefragung 2019 sind erfreulich: 96,9 % der Mieter gaben an, mit ihrer Wohnung sehr zufrieden zu sein. Die Firma AktivBo aus Hamburg hatte 2019 im Auftrag des St. Ulrichswerks einen Fragebogen verschickt. Ziel war es, herauszufinden, wie zufrie- den unsere Mieter sind und wo sie Verbesserungspotenzial sehen. Dank der sehr hohen Rücklaufquote von 58,9 % besitzen die Ergebnisse, die anonym erhoben und ausgewertet wurden, große Aussagekraft. „Wir haben uns über die durchweg äußerst positiven Ergebnisse sehr gefreut. An den Kritikpunkten arbei- ten wir bereits. Die Antworten, Ideen und Anregungen der Befragung fließen direkt in unseren Maß- nahmenkatalog ein, den wir Schritt für Schritt umsetzen wollen“, sagte Geschäftsführer Rudolf Mitterhuber. Die hohe Weiterempfehlungsquote von 94,8 % sei Auszeichnung und Ansporn gleichermaßen. AUF IHRE MEINUNG KOMMT ES AN MIETER- BEFRAGUNG 2019 96,9 % 86,5 % Wohnung Zufriedenheit mit der Wohnung Zustand der Wohnung -100 % -50 % 0 % 50 % 100 % Außenanlagen Fahrradabstell- möglichkeiten Gestaltung der Außenanlagen Gestaltung des Müllplatzes Parkplatzsituation Zustand des Spielplatzes 61,4 % 79 % 82,8 % 54,4 % 66,6 % -100 % -50 % 0 % 50 % 100 % St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Blickpunkt 7 Bei diesen Ergebnissen ist noch Luft nach oben: n Müllplatzbeleuchtung: 70,7 % sind mit der Beleuchtung des Müllplatzes zufrieden. Das Ergeb- nis könnte besser sein. Fachfirmen werden die aktuelle Situation in den Wohnanlagen überprüfen und uns Verbesserungsvorschläge unterbrei- ten. n Einbruchsicherheit der Haustü- re: 68,3 % der Mieter bewerten sie als sehr gut. Hier sehen wir Hand- lungsbedarf. Wir werden umgehend Fachfirmen beauftragen, den Zustand der Türen zu überprüfen. Unabhän- gig davon: Das Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, dass alle Parteien darauf achten, dass die Haustüre ge- schlossen ist. n Kommunikation: 67,1 % der Mieter fühlen sich über anstehende (Bau-)Maßnahmen bestens infor- miert. Wir möchten, dass dies künftig noch mehr bejahen. Deshalb werden wir künftig umfangreicher informie- ren, sprich: den Dialog ausbauen. n Fahrradabstellmöglichkeiten: Je populärer Radfahren wird, desto knapper werden die Abstellmöglich- keiten. Das betrifft die Innenstädte, aber auch unsere Wohnanlagen. 61,4 % sind mit den Abstellmöglich- keiten zufrieden. Wir machen uns bereits intensiv Gedanken, wie wir zusätzliche Plätze im Freien schaffen. Das sind die positivsten Ergebnisse: n Sehr hohe Zufriedenheit: 96,9 % der Mieter sind mit ihrer Wohnung sehr zufrieden. Das ist das Wichtigs- te – für die Mieter und für uns als Hausverwalter und Vermieter. n Lob für Mitarbeiter: Das Auftreten unserer Mitarbeiter bewerten 89,1 % mit sehr gut. Eine tolle Bestätigung unseres Mottos „Bei uns sind Sie in guten Händen“. n Gefühl der Sicherheit: Nur wer sich in seiner Wohnanlage sicher fühlt, kann sich auch wohlfühlen. 91 % der Mieter haben ein sehr gutes Sicherheitsgefühl. n Mängel beseitigt: 85,2 % sind mit der Mängelbeseitigung sehr zufrie- den. Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, die (mitunter alten) Fenster zu erneuern. Um dieses Anliegen werden wir uns verstärkt kümmern. Kundenservice Auftreten der Mitarbeiter E-Mail-Kontakt Einhalten von getroffenen Absprachen Erreichbarkeit des richtigen Ansprechpartners Information zur Mülltrennung Info über geplante Maßnahmen für das Haus Informationen/Serviceangebote auf der Homepage Reaktion des St. Ulrichswerks auf das Anliegen Telefonische Erreichbarkeit Öffnungszeiten des St. Ulrichswerks 89,1 % 87,8 % 85,5 % 86,3 % 77,9 % 67,1 % 79 % 78,7 % 84,7 % 86,7 % -100 % -50 % 0 % 50 % 100 % Schlecht Eher schlecht Eher gut Sehr gut St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Blickpunkt 9 „Wie ein 6er im Lotto“ Seit 37 Jahren wohnt das Ehepaar Neuner in einer Wohnanlage des St. Ulrichswerks im Wolframviertel in Augsburg. Im Vorjahr zog es in einen Neubau. In zwei Bauabschnitten werden die Alt- durch barriere- freie Neubauten ersetzt. Rund 15 Mio. € investiert das St. Ulrichswerk in die Wohnanlage. Stolz führt Elisabeth Neuner durch ihr kleines Reich: das geräumige Badezimmer mit bodengleicher Dusche und ausreichend Platz für die Waschmaschine; das lichte Schlafzimmer mit der riesigen Schrank- wand; das Wohnzimmer mit offener Küche. „Der Lesesessel ist mein Lieblingsplatz. Und natürlich der Balkon.“ Ihr Mann Erich lobt die hochwertige Ausstattung wie die Fußbodenhei- zung unter dem Parkettboden. „Die Wohnung ist wie ein 6er im Lotto.“ Und vor allem auch bezahlbar. 2 Zimmer, Wohnküche, Bad, 56 m², 622,– €. Warm, wohlgemerkt. Davon gehen noch 122,– € Zuschuss von der Stadt Augsburg weg, weil das Rentnerpaar unterhalb der Einkom- mensgrenze liegt. Erich und Elisabeth Neuner fühlen sich in der neuen Wohnung im Wolframviertel sichtlich wohl . St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

10 Blickpunkt Im Sommer 2018 waren Neuners innerhalb der Wohnanlage bei der Friedberger Straße umgezo- gen. Die alte und die neue Wohnung befinden sich in unmittelbarer Nähe – und doch liegen in puncto Wohnqualität Welten dazwischen. 35 Jahre hatte das Ehepaar in der Wolframstraße 20 im zweiten Stock ohne Aufzug und mit Gaseinzel- öfen gewohnt. Glücklich und zufrieden auf 49 m². „In der Wohnung haben wir große Feste gefeiert. Im Sommer saßen wir mit den Nachbarn im Freien. Es war ein schönes Miteinander.“ Alte Fotos erinnern daran. Obwohl ihre alte Wohnung nicht Teil der bisherigen Sanierungsmaßnahme ist, hatten sich Neuners um eine Neubauwohnung in der Wolframstraße 14b be- worben: „Wir werden nicht jünger. Eine barrierefreie Wohnung mit Aufzug ist viel altersgerechter.“ Elisabeth und Erich Neuner wissen die Annehmlich- keiten des Neubaus zu schätzen. Und dass sie für Erich Neuner (unteres Bild), hier mit seinen Eltern, wuchs in der Wohnanlage auf . Im Sommer saß die Nachbar- schaft gemütlich im Freien . ihren Alterssitz weder das geliebte Wolframviertel verlassen, noch ihren verlässlichen Vermieter, das St. Ulrichswerk, wechseln müssen. Mit beiden ver- bindet sie sehr viel. So ist Erich Neuner vor 69 Jahren in dieser Wohnan- lage des St. Ulrichswerks geboren worden, Wolfram- straße 18c. Die Eltern, Heimatvertriebene, landeten im Wolframviertel und blieben – so wie Sohn Erich. „Für mich ist das hier meine Heimat.“ Nach der Heirat zog er mit seiner Frau Elisabeth, die aus dem ehemaligen Jugoslawien stammt, zwi- schenzeitlich in eine Wohnung in Lechhausen. Doch so recht heimisch wurden sie nicht. „Bei einem Privatvermieter weiß man nie, ob er nicht mal Eigenbedarf anmeldet.“ Sicherheit und Verlässlich- keit waren dem Postbeamten im mittleren Dienst immer wichtig. Als er 1983 von einer frei werdenden Wohnung in der Wolframstraße 20, der Wohnanlage aus Kindheits- tagen, erfuhr, war der Umzug schnell organisiert. Der Kreis schloss sich. Im Vorjahr zog das Ehepaar nun zwei Häuserreihen weiter. „Wir haben uns bewusst für die Neubauwohnung entschieden, aber auch ganz bewusst wieder fürs St. Ulrichswerk“, sagt Elisabeth Neuner, 71, die gerne am Küchentisch näht. „Hier wird man als Mieter geschätzt“, ergänzt ihr Mann Erich. Das sei keine Selbstverständlichkeit. Vom Bal- kon zeigt er auf eine Wohnanlage, die einem börsen- notierten Immobilienkonzern gehört. „Unglaublich, was die Mieter da so alles mitmachen ...“ Die Neuners schätzen die gute Nachbarschaft und die kurzen Wege: zum Einkaufen, in die Innen- stadt und ins Naherholungsgebiet Siebentischwald, das quasi vor der Haustür liegt. Wenn es mal ein Problem gibt, schaut Erich Neuner einfach beim Hausmeister Johann Girr, seinem Duzfreund, in der Werkstatt gleich um die Ecke vorbei. „Der Johann kümmert sich um alles.“ Wenn es sein muss, auch noch spätabends um die persönlichen Nöte einer alleinstehenden betagten Mieterin, die sonst nie- manden mehr zum Reden hat. Auch dafür nimmt sich Johann Girr, seit 40 Jahren beim St. Ulrichswerk und seit 20 Jahren als Hausmeister im Wolfram- viertel tätig, Zeit. Es sind die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen – und letztendlich zur Wohnqualität in der Anlage beitragen. Deshalb waren die Neuners, die zu den langjäh- rigsten Mietern des St. Ulrichswerks zählen, auf die Ergebnisse der Mieterbefragung sehr gespannt. 97 % der Mieter – ein Spitzenwert – sind demnach mit dem St. Ulrichswerk zufrieden. Die Neuners bli- cken sich etwas verwundert an, als erschiene ihnen das Resultat zu schlecht: „Wir sind es zu 100 %.“ St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Blickpunkt 11 Offene Küche, großzügiger Wohn-Ess-Bereich, dazu ein Balkon: Das Ehepaar Neuner würde sofort wieder einziehen . Seit 40 Jahren beim St. Ulrichswerk Eine funktionierende Wohnanlage braucht eine gute Seele. In der Wolframstraße 14 bis 16b heißt sie Johann Girr. Seit 40 Jahren ist er beim St. Ulrichswerk: „Ich habe einen guten Arbeitgeber.“ Zum Jubiläum fand eine große Feier in der Jesuitengasse mit der gesamten Belegschaft statt. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Girr, nunmehr der langjährigste Mitarbeiter beim St. Ulrichswerk. Der gelernte Maler war von Anfang an vorwie- gend im Augsburger Wolframviertel im Einsatz. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Haustechniker betreut er das Areal mit rund 340 Wohnungen. Im Sommer gilt das Hauptaugenmerk dem Außenbereich, einer Fläche so groß wie zehn Fuß- ballfelder. Und so ganz nebenbei hat Johann Girr, der quasi schon zum Inventar beim St. Ulrichs- werk zählt, immer ein offenes Ohr für die Nöte der Bewohner. Eben die gute Seele. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

12 Blickpunkt „Der Spagat wird schwieriger “ Das St. Ulrichswerk will weiterhin verstärkt günstigen Wohnraum schaffen und den sozialen Aspekt fest im Blick behalten. Geschäftsführer Rudolf Mitterhuber sieht das St. Ulrichswerk voll auf Kurs. Doch die Rahmenbedingungen könnten sich ändern. Es gab Veränderungen im Aufsichtsrat und in der Geschäftsführung: Sind damit große Einschnitte verbunden? Mitterhuber: Nein, das St. Ulrichswerk steht weiter für Kontinuität. Richard Metz ist aus der Geschäfts- leitung ausgeschieden und konzentriert sich nun voll auf seine Aufgaben bei der Diözese. Es war eine sehr erfolgreiche Zeit, wir haben bestens zusam- mengearbeitet. Finanzdirektor Dr. Klaus Donau- bauer hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Mit seinem Nachfolger Jérôme-Oliver Quella ist ein reibungsloser Übergang gewährleistet. Bis 2023 will das St . Ulrichswerk 170 neue Wohnungen bauen . Sind Sie im Zeitplan? Mitterhuber: Wir kommen gut voran. 80 Wohnun- gen im Augsburger Wolframviertel sind schon fertig- gestellt, weitere rund 90 Wohnungen befinden sich derzeit in der Planung. Wir stehen zu unserem Ziel, auch in schwierigen Zeiten. zu setzen. Zudem haben viele Kommunen ihren Immobilienbestand, darunter auch viele günstige Mietwohnungen, verkauft. Das hat die Entwicklung verschärft, und die Schere geht weiter auf. Kommu- nen müssten zum Beispiel mit einer sozialgerechten Bodennutzung (Sobon), die Grundstückseigentümer zu einer bestimmten Quote an preiswerten Woh- nungen verpflichtet, verstärkt entgegenwirken. Gut und günstig: Geht das überhaupt noch im Immobilienbereich? Mitterhuber: Der Spagat wird schwieriger. Die zunehmenden gesetzlichen Auflagen – von der Energieeinsparverordnung über das Erneuerbare- Energien-Wärmegesetz bis hin zu Ladestationen für E-Autos – treiben die Bau- und Bewirtschaf- tungskosten in die Höhe. Teurer bauen bedeutet zwangsläufig teurer vermieten. Dennoch, meine ich, haben wir den Spagat gut hinbekommen – durch die Verdichtung vorhandener Flächen und durch gute, zuverlässige Partner. Der Immobilienmarkt boomt . Wäre ein antizyklisches Vorgehen nicht sinnvoller? Mitterhuber: Der Bedarf an Wohnungen, vor allem an bezahlbaren, ist nach wie vor sehr hoch. Wir sehen den Wohnungsbau nicht nur unter wirtschaft- lichen Gesichtspunkten, sondern auch als soziale Aufgabe. Deshalb engagieren wir uns in der der- zeitigen Phase unverändert stark. Trotz des Baubooms steht der soziale Wohnungsbau nicht hoch im Kurs . Warum? Mitterhuber: Wer nach maximaler Rendite strebt, wird sich nicht mit dem sozialen Wohnungsbau beschäftigen. Der Staat hat es in den vergangenen Jahren versäumt, durch Förderprogramme Anreize Lässt sich das auch an Zahlen festmachen? Mitterhuber: Wir haben 387 preisgebundene Woh- nungen im Bestand. Im Wolframviertel werden 80 Wohnungen mit Einkommensorientierter Förde- rung (EOF) unterstützt. Für diese neuen Wohnungen hätten wir auf dem Markt bis zu 6.000 €/m² erzielen können. Doch wir vermieten sie für 8,50 €/m². Dank der EOF erhalten Mieter, die unter bestimmten Ein- kommensgrenzen liegen, einen Zuschuss von bis zu 3,00 €/m². Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis werden Sie auf dem Mietmarkt schwer finden. Und, nicht zu vergessen: Da sich viele unserer Mieter eine neue oder sanierte Wohnung nicht leisten können oder mit ihrer derzeitigen zufrieden sind, moderni- sieren wir ganz bewusst nicht unseren kompletten Altbestand. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Blickpunkt 13 Haben sich die Mieter verändert? Mitterhuber: Mieter erwarten heute mehr Service, eine umfassende Kommunikation und eine mög- lichst ständige Erreichbarkeit, wie unsere Mieter- befragung ergab. Viele Anregungen werden wir im Rahmen unserer mittelfristigen Investitionsplanung umsetzen. Ich denke dabei insbesondere an die Digitalisierung. So wollen wir die Kommunikation verbessern und zugleich mehr Freiraum für den persönlichen Kontakt schaffen. Mit den Ergebnissen der Mieterbefragung 2019 dürften Sie sehr zufrieden sein, oder? Mitterhuber: Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung sind in der Tat sehr positiv. Wir arbeiten bereits die wenigen Punkte ab, die noch nicht auf dem gewünschten Niveau sind. Wo sehen Sie Probleme oder Engpässe auf diesem Weg? Mitterhuber: Der entscheidende Faktor ist das Personal. Wir benötigen Fachleute, die nicht nur mit den wirtschaftlichen Anforderungen unserer Kunden umgehen können, sondern auch soziales Verständnis für unsere Mieter aus ganz unterschied- lichen Schichten und Altersgruppen mitbringen. Nur mit diesem Mitarbeiterprofil können wir unseren Auftrag auch künftig erfüllen. Außerdem wird uns das Thema Corona, dessen Tragweite sich zu Jahres- beginn noch nicht annähernd abschätzen lässt, möglicherweise intensiv beschäftigen. Es könnten unruhige Zeiten drohen und viele staatliche Förder- programme auf dem Prüfstand stehen. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

14 Blickpunkt Ein herzliches Vergelt’s Gott Mein Dank gilt allen Mitarbeitern, die mit ihrer geleisteten Arbeit und großem Engagement zum wirtschaftlichen Erfolg im Geschäftsjahr 2019 beigetragen haben. Es freut mich außerordentlich, dass ihr Einsatz auch in der Mieterbefragung so positiv gewürdigt wurde. In diesem Jahr gilt mein besonderer Dank den ausgeschiedenen Mitgliedern unseres Aufsichtsrats und meinem Geschäftsführerkollegen Richard Metz. Unser gemeinsames Wirken war getragen von gegenseitiger Wertschätzung, Anerkennung sowie einer konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Mit ihrem jahrelangen Einsatz zum Wohle unseres Unternehmens haben sie wesentlich zu der erfolgreichen Geschäfts- entwicklung beigetragen. Mein Dank gilt auch allen Kunden, Geschäftspart- nern und Förderern des Unternehmens. Wir freuen uns auf die anstehenden gemeinsamen Aufgaben. Augsburg, den 12. Februar 2020 gez . Rudolf Mitterhuber Geschäftsführer St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Blickpunkt 15 Unternehmensdaten Gründung am 22 .12 .1952 Eintrag ins Handelsregister unter HRB-Nr. 6211 am 11.03.1953 Satzungsneufassung am 16 .08 .1994 Das Unternehmen ist Rechtsnachfolgerin der gem. Gesellschafterbeschluss vom 22.02.1960 aufgelös- ten Vereine „Christenvolk baut auf“ und „Christliche Wohnungshilfe“. Mit der Satzungsneufassung vom 16.08.1994 wurde die Baubetreuungs- und Verwaltungsgesellschaft St. Ulrich mbH mit der St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH verschmolzen. Satzungsneufassung am 29 .07 .2008 Mit der Satzungsneufassung vom 29.07.2008 wurde das Stammkapital auf € 1.535.000,00 erhöht und der Unternehmensgegenstand geändert. Satzungsneufassung vom 24 .06 .2019 Mit der Satzungsneufassung vom 24.06.2019 wurde die Satzung der Gesellschaft insgesamt neu gefasst. Insbesondere wurde § 8 Geschäftsführung und Ver- tretung neu gefasst. Die Nummerierung der §§ hat sich teilweise geändert. Unternehmenssitz 86152 Augsburg, Jesuitengasse 21 Gesellschafter Bischöflicher Stuhl der Diözese Augsburg, alleiniger Gesellschafter Stammkapital € 1.535.000,00 Kapitalrücklage € 1.482.583,76 Tochtergesellschaft Gebäudemanagement St. Ulrich GmbH, Augsburg Aufsichtsrat Dr . Klaus Donaubauer (bis 22.06.2019) Vorsitzender ehem. Bischöflicher Finanzdirektor, Diedorf-Anhausen Dr . Thomas Weckbach (bis 31.08.2019) stv. Vorsitzender Rechtsanwalt, Augsburg Weihbischof em . Josef Grünwald (bis 31.08.2019) Augsburg Prälat Peter C . Manz (bis 31.08.2019) Domkapitular i. R. Augsburg Michael Mäser (bis 31.08.2019) Dipl.-Betriebswirt (FH), Elchingen Dr . Dr . Anton Losinger (ab 01.09.2019) Vorsitzender Weihbischof, Augsburg Martin Lemke (ab 15.10.2019) stv. Vorsitzender Managing Director, Augsburg Dr . Andreas Magg (ab 01.09.2019) Diözesan-Caritasdirektor, Augsburg Johannes Hintersberger (ab 15.10.2019) Mitglied des Landtags, Augsburg Dr . jur . Sonja Vera Rapp (ab 12.02.2020) Steuerberaterin, Kutzenhausen Geschäftsführung Rudolf Mitterhuber Aindling (Alleinvertretungsberechtigter) Richard Metz Kaufbeuren (Alleinvertretungsberechtigter) Abberufen zum 22.06.2019 Mitgliedschaften KSD Katholischer Siedlungsdienst e.V., Berlin Katholischer Wohnungs- und Siedlungsdienst in Bayern e.V., München AdW Schwaben Arbeitsgemeinschaft schwäbischer Wohnungsunternehmen, Augsburg AGV Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft e.V., Düsseldorf Haus- und Grundbesitzerverein Augsburg und Umgebung e.V., Augsburg VdW Verband Bayerischer Wohnungs unternehmen e.V., München (zugleich Prüfungsverband) Industrie- und Handelskammer Schwaben, Augsburg Beteiligungen LIGA Bank eG, Regensburg Münchner Hypothekenbank, München Sparda-Bank Nürnberg eG, Nürnberg St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Baubetreuung 17 Der 5. Juli 2015 muss ein Alptraum ge- wesen sein. In der Sakristei der Mar- garethen-Kapelle des Klosters Maria Medingen bei Höchstädt war ein Brand ausgebrochen, der sich rasch ausbreitete. Eine Schwester starb an Rauchvergiftung. Es entstand ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Immer wieder kommt Provinzoberin Schwester Elke Prochus beim Rundgang auf die Katastrophe zu sprechen; beim Anblick der gläsernen Brandschutztüren, die nunmehr die riesigen Klostergänge unterteilen, damit sich Feuer und Rauch nicht mehr so ausbreiten können; beim Blick in die Klosterkirche, die im alten Glanz erstrahlt und vom damaligen Bischof Dr. Konrad Zdarsa am Gedenk- tag des Ordensgründers Franziskus mit einem feierlichen Pontifikalamt wieder- eröffnet wurde; und bei der Besichtigung der eingerüsteten Margarethen-Kapelle, dem Herzstück des Klosters. Restauratoren legen in mühevoller Kleinarbeit die alten Deckengemälde der Kapelle frei und restaurieren sie. „Das St. Ulrichswerk koordiniert alles. Das ist eine große Erleichterung für uns“, sagt Schwester Elke, die das Ende der jahrelangen Sanierung herbeisehnt. 16 Franziskanerinnen leben auf dem weitläufigen Klosterareal, weitere 49 im Mutterhaus in Dillingen. Die 196 Schwestern der Provinzgemein- schaft weisen ein Durchschnittsalter von 79 Jahren auf. Altersbedingt mussten sie die Trägerschaft der Kliniken in Dillingen und Buchloe abgeben, sich vom Kinder- heim in Oettingen verabschieden und die dortige Filiale schließen. „Wir tun das mit einem weinenden Auge, sind aber auch erleichtert, weil wir die große Verantwortung nicht mehr tragen müs- sen“, sagt Schwester Elke, 71, die früher Lehrerin war. Stolz verweist sie darauf, dass ihre Provinzgemeinschaft weiterhin unter anderem in der Militärseelsorge, in der Sterbebegleitung sowie als Trägerin einiger Kindergärten und eines Alten- heims tätig ist. Wie so viele andere Orden sind die Dil- linger Franziskanerinnen schon aufgrund der demografischen Entwicklung ver- mehrt auf externe Unterstützung ange- Schwester Elke freut sich, dass die Engel in der Margarethen- Kapelle wieder im alten Glanz erstrahlen . St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

18 Baubetreuung wiesen. Hinzu kommt beim Thema Immobilien, dass immer mehr fachmännisches Know-how erforderlich ist, um alle Vorschriften und Auflagen zu erfüllen. mung mit dem St. Ulrichswerk sehr wichtig. „Claudia Czada und Thomas Forster aus der Baubetreuung stehen uns immer zur Verfügung.“ Riesige und zum Teil denkmalgeschützte Gebäude zu unterhalten, ist ebenso aufwändig wie kost- spielig. „Sie müssen nur zum Fenster hinausschau- en“, sagt Schwester Elke im Besucherzimmer des Klosters. Die selbstgenutzten Immobilien müssen altersgerecht sein. Deshalb wurde der Südflügel des ehemaligen Dillinger Krankenhauses barrierefrei und pflegegerecht für die Ordensschwestern umge- baut. Derzeit wird das Haus in drei Bauabschnitten für die Zukunft gerüstet. Da ist eine enge Abstim- Daneben benötigen vermietete Objekte tragfähige Konzepte, um langfristig Erträge zu erwirtschaften – sei es, um den Franziskanerinnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen oder die dring- lichen Gebäudesanierungen zu finanzieren. „Bei der Restaurierung unseres Mutterhauses haben wir die großartige Unterstützung des St. Ulrichswerks kennengelernt. Es wurde ein Vorzeigeobjekt in Dil- lingen. Diese Erfahrung hat sich bei vielen anderen Objekten wiederholt“, sagt Schwester Elke. Der Brand hatte die Klosterkirche verwüstet . Die Liste der Projekte der bereits 20-jährigen Zu- sammenarbeit ist lang. So erstellte das St. Ulrichs- werk eine Immobilienstrategie für die Provinz Maria Medingen, wickelte Käufe ab, verhandelte mit Stadtbauämtern und übernahm die Baubegleitung. Bei allen Fragen rund um die Vermietung schätzt Schwester Elke die tatkräftige Unterstützung Bianca Ziebolds. Das Fazit der Provinzoberin ist eindeutig: „Wir er- halten beste Beratung. Darauf wollen wir auf keinen Fall verzichten.“ Die Zusammenarbeit ist so eng und vertrauensvoll, dass das St. Ulrichswerk von den Franziskanerinnen als Verhandlungspartner beauf- tragt wird. „Ohne das St. Ulrichswerk könnten wir unsere Immobilien nicht mehr bewirtschaften. Für diese Unterstützung sind wir von Herzen dankbar.“ Brandschutztüren sollen verhindern, dass sich jemals wieder ein Feuer so verheerend ausbreitet . St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

20 Baubetreuung Peter Kosak (links) vom Schulwerk der Diözese Augsburg und Werner Kapfer vom St . Ulrichswerk sind mit dem Baufort- schritt an der Franz- von-Assisi-Schule in Augsburg-Haunstetten sehr zufrieden . „Wie in einer erprobten Ehe“ 42 Schulen betreibt das Schulwerk der Diözese Augsburg, kümmert sich ums Personal, die Finanzen, den Bauunterhalt und das schulische Profil. Bei Neubaumaßnahmen setzt es auf externes Know-how. Inklusion, Rückkehr zum G9, Digitalisierung, dazu der akute Lehrermangel: Eine Schule zu betreiben, ist bei den Rahmenbedingungen nicht leicht. Wie fordernd muss es da erst für einen großen Träger wie das Schulwerk der Diözese Augsburg sein? 30 Mitarbeiter in der Zentrale in der Böheimstraße 8 in Augsburg (Nähe Glaspalast) stellen den Betrieb an 42 Schulen mit insgesamt 19.000 Schülern sicher – von der Personalabteilung über die Lohnbuchhal- tung bis zum Facility-Management. Die IT-Abteilung des Schulwerks besteht aus nur eineinhalb Vollzeit- stellen. „Wir sind superschlank aufgestellt“, sagt der Direktor des Schulwerks, Peter Kosak, nicht ohne Stolz. Voller Einsatz und gutes Management sind bei dieser Besetzung unverzichtbar. Peter Kosak, der früher selbst als Schulleiter tätig war, bezeichnet sich als „Kümmerer für alles“ und sieht seine Hauptaufgabe in der Kommunikation mit den Schulleitungen. Er arbeitet gern „mit Zahlen und noch lieber mit Menschen“. An der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Pädagogik ist beides ge- fordert. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Baubetreuung 21 Schulwerk der Diözese Das Schulwerk ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wurde 1975 errichtet, um die pädagogische Arbeit der Ordensschulen zu unterstützen und abzusichern. Mit 42 Schulen ist es der größte private Schulträger im süddeutschen Raum. Zu den klassischen Aufgaben zählen die Finanzierung, Personalplanung, Besoldung und der Bauunterhalt. 1.700 der insgesamt 2.200 Mitarbeiter sind Lehrkräfte. Seine Schulen finanziert das Schulwerk überwiegend durch Leistungen des Staates (80 %), der Landkreise, Kommunen, Ordensgemeinschaften, Schulgeld und Zuwendungen der Diözese (rund 12 Mio. € pro Jahr ohne Gebäudeinvestitionen). Für die Schulbaumaßnahmen in den vergangenen zehn Jahren hat die Diözese weitere rund 33 Mio. € aufgebracht. So sehr Direktor Kosak die kurzen Entscheidungswege und die Schlagkraft der Zentrale schätzt, so froh ist er, dass ein Bereich komplett ausgelagert wird: die Baubetreuung; ein Bereich, der zudem immer auf- wändiger wird. Komplexe Bauvorhaben von Neu-Ulm bis Schrobenhausen und von Lindau bis Nördlingen betreut das St. Ulrichswerk. „Wir könnten uns keinen besseren Partner vorstellen. Es herrscht blindes Ver- trauen, wie in einer erprobten Ehe“, sagt Kosak. Das ist auch vonnöten, denn das Schulwerk baut mehr denn je. „Wir könnten das Pensum mit wechselnden Partnern nicht stemmen. Die Zeit, jemanden neu einzuarbeiten, wäre gar nicht da.“ Bis 2026 investiert das Schulwerk rund 100 Mio. € in den Um-, Aus- und Neubau seiner Einrichtungen, darunter Gymnasien, Grund-, Mittel-, Real- und berufliche Schulen. Eine gewaltige Summe, die größtenteils von der Diözese, dem Freistaat und den Kommunen bestritten wird. Die Diözese lässt es sich einiges kosten, dass die Schulen „über die Bildungsvermittlung hinaus auch Orte des gelebten und bezeugten Glaubens und damit Orte der pastoralen Sendung sind“, wie Kosak den Auftrag der Schulwerkseinrichtungen betont. Bei allen Belangen rund um die Neubaumaßnah- men zieht das Schulwerk das St. Ulrichswerk hinzu, so wie im Falle des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien in der Nähe des Ammersees. Hier stell- ten sich ganz grundsätzliche Fragen von enormer Tragweite: komplett abreißen, sanieren, auf die grüne Wiese ziehen oder am bisherigen Kloster- standort bleiben? In einer Machbarkeitsstudie hatte das St. Ulrichs- werk vier Varianten herausgearbeitet. Eine davon wird nun umgesetzt: Bis auf die Schwimmhalle und die Kirche wird alles abgerissen und neu gebaut; Kosten: 38 Mio. €. Das Schulwerk der Diözese stellt wie ein gewöhnli- ches Wirtschaftsunternehmen einen Haushalt auf, den es einzuhalten gilt. Umso erfreulicher, dass die ver- anschlagten Bausummen nicht überschritten wurden. „Wir verlassen uns komplett auf die Expertise des St. Ulrichswerks“, sagt Peter Kosak. Das kann er auch. Diese Baumaßnahmen betreut das St. Ulrichswerk für das Schulwerk Objekt St.-Bonaventura-Gymnasium, Dillingen Vorhaben Neubau einer Dreifachturnhalle und eines Klassen- und Fachraumtrakts; Sanierung eines Gebäudetrakts Erweiterung und Sanierung Neubau Umbau und Generalsanierung Sanierung und Neubau Kosten 24 Mio. € 3 Mio. € 10 Mio. € 10 Mio. € 38 Mio. € Franz-von-Assisi-Schule, Augsburg Realschule St. Ursula, Donauwörth Realschule Heilig Kreuz, Donauwörth Rhabanus-Maurus-Gymnasium, St. Ottilien St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

22 Bautätigkeit Neu gebaut, energetisch saniert u Augsburg, Innenstadt: Beethovenpark zur Eröffnung bereits voll vermietet Klare Linien, abgerundete Ecken, helle Klinkerstein- Fassade: So präsentiert sich der markante Bau an der Stettenstraße (unweit der IHK Schwaben). Das Gebäude der St. Ulrich GmbH rundet den Beethovenpark, das neue Wohngebiet mit den Mehrparteienhäusern in Kubenform, ab. In dem Neubau entstanden 7.000 m² für Einzelhandel und Büros. Die Katholische Jugendfürsorge (KJF) mietete auf zweieinhalb Etagen Büros an. Die Räumlichkeiten in der Schaezlerstraße waren zu klein geworden. Den Mitarbeitern und den EDEKA-Kunden steht eine Tiefgarage zur Verfügung. Als Besonderheit wartet der Neubau im ersten Stock mit einer Hauskapelle auf. Trotz des Baubooms konnte das St. Ulrichswerk, das für die Baubetreuung zuständig war, den ursprünglichen Kostenrahmen von 30 Mio. € einhalten. Der Neubau war kurze Zeit nach der Eröffnung bereits voll vermietet. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

24 Bautätigkeit Augsburg, Lechhausen: Ein neues Konzept für den Grünen Kranz Am Schlössle, Neuburger Straße 45, inves- tiert die Kath. Kirchenstiftung St. Pankratius 8,6 Mio. € in ein kombiniertes Wohn- und Geschäftshaus. Der Altbau mit dem Lokal Grüner Kranz musste abgerissen werden. Auch im Neubau, der im Herbst 2020 abge- schlossen wird, ist im Erdgeschoss wieder ein Gastronomiebetrieb geplant. Vorgese- hen sind insgesamt sieben Gewerbeein- heiten, darunter ein Café, eine Sozialstation und eine Reha-Praxis. Ein Teil der 17 Woh- nungen richtet sich speziell an Senioren. 1- bis 3-ZKB-Wohnungen stehen zur Wahl. Eine Tiefgarage rundet den Neubau ab. Augsburg, Göggingen: Auf dem Klosterareal wird weiter gebaut Beim Mutterhaus der Kongregation der Barm- herzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul in Augsburg entstehen Wohn- und gemischt genutzte Gebäude mit Tiefgarage. Es handelt sich um ein brachliegendes Grundstück beim ehemaligen Bürgerbräugelände an der Göggin- ger Straße 94/Ecke Muesmannstraße. Der zweite Bauabschnitt umfasst fünf Häuser mit 62 Wohn- und sieben Gewerbeeinheiten, die der Orden vermieten wird, darunter eine heilpädagogische Tagesstätte und Wohnungen für alleinerziehende Mütter in schwierigen Lebenssituationen. In der Wohnanlage wird es auch Gemein- schaftseinrichtungen wie eine Begegnungsstät- te geben. In den gewerblichen Mieteinheiten sind Flächen für Arztpraxen geplant. Ferner sind Flächen für soziale Projekte vorgesehen. Der teilweise schlechte Baugrund erforderte zusätzliche Gründungsmaßnahmen, zudem mussten Altlasten entsorgt werden. Ab dem Herbst 2020 werden die ersten Wohnungen ver- mietet, bis zum Jahresende sollen dann auch die beiden Häuser mit gewerblicher Nutzung fertiggestellt sein. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Augsburg, Univiertel: Neuer Wohnraum für Studenten und Familien In unmittelbarer Nähe zur Universität Augsburg hat das St. Ulrichswerk im Kundenauftrag zwei Neu- bauten fertig gestellt. In der Salomon-Idler-Straße 27 entstanden 59 Studentenapartments, direkt dane- ben (Salomon-Idler-Straße 27a) 12 Wohnungen und 23 Tiefgaragenstellplätze. Die barrierefreien 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von ca. 72 bis 95 m² verfügen jeweils über eine Terrasse oder einen Balkon. Diese Wohnungen sind Teil der großen Wohnbauoffensive der Diözese Augsburg, um den Mangel an Wohnun- gen zu bezahlbaren Preisen zu beheben. Den Bau des Studentenwohnheims haben die Stadt Augsburg und der Freistaat Bayern gefördert. Die Gebäude wurden von November 2016 bis Feb- ruar 2019 in Massivbauweise aus Ziegel und Beton errichtet, die Innenwände in Trockenbauweise. Der Komplex im Süden Augsburgs unweit des Naherho- lungsgebiets Siebentischwald kostete 9,1 Mio. €. Augsburg, Lechhausen: Eine Apartmentwohnanlage, die dringend benötigt wurde In der Nähe des Verlagsgebäudes der Augsburger Allgemeinen Zeitung entstand eine Wohnanlage für Menschen in besonderen Lebenssituationen. In den 49 Apartments in der Stettiner Straße 5 + 7 können Personen, die es auf dem freien Wohnungsmarkt sehr schwer hätten, wieder dauerhaft sesshaft werden. Dazu zählen beispielsweise Obdachlose oder Menschen in sozialen und familiären Konflikt- situationen, die hier eine neue Bleibe finden. Die Apartments sollen das meist voll belegte Übergangswohnheim im Rosenauviertel, das vom SKM Augsburg betrieben wird, entlasten. Die Diözese Augsburg investierte in die Apart- mentwohnanlage, die im Dezember 2019 fertiggestellt wurde, rund 7,5 Mio. €. Zur Anlage gehören ferner eine Gewerbeeinheit und zwei Wohnungen für Betreuer, die sich vor Ort um die Mieter kümmern. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

26 Bautätigkeit Augsburg, Oberhausen: Neubau abgeschlossen, Sanierung läuft noch Kostengünstig wohnen: Unter diesem Motto entstanden im Augsburger Stadtteil Oberhausen Anfang 2019 insgesamt 33 neue Wohnungen. Die Sanierung des angrenzenden, sozial ge- förderten Gebäudes läuft noch. Der Neubau in der Hirblinger Straße 28 in der Nähe der Werner-Egk-Grundschule umfasst 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 38 bis 89 m². Durch die EOF-Förderung ergibt sich je nach Einkommensstufe eine zumutbare Miete zwischen 5,80 und 7,80 €/m². Zudem entstand eine Tiefgarage. Die Mieter können den Innenhof nutzen, der sich an den Werner-Egk-Park anschließt. Bobingen: So schön kann sozialer Wohnungsbau sein Am westlichen Stadtrand von Bobingen im Landkreis Augsburg entstand die sozial geförderte Anlage. Die 18 barrierefreien Wohnungen in der Lechallee 28a reichen von 2 bis 4 ZKB mit Wohnflä- chen von ca. 50 bis 90 m². Die Wohnanlage verfügt über einen Aufzug. Jede Wohnung hat einen Balkon oder eine Terrasse. Die Tiefgarage ist für 15 Autos ausgelegt, für weitere 15 gibt es Außenstellplätze. Die Wertach und das Naherholungsgebiet Stauden liegen ganz in der Nähe. Friedberg: Schöne Anlage, kurze Wege In Friedberg sind für rund 10,4 Mio. € zwei Neubauten mit 28 Wohnungen von 65 m² (2 ZKB) und bis 135 m² große Penthousewohnungen (4 ZKB) entstanden. Sie wurden im Herbst 2019 bezogen. Alle Wohnungen sind mit dem Aufzug erreichbar und ver- fügen über Terrasse bzw. Balkon. Die Mieter gelangen direkt vom Haus in die Tiefgarage mit 34 Stellplätzen. Von der Georg-Fendt-Straße 24 + 26 sind der Bahnhof und das Stadtzent- rum fußläufig zu erreichen. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Mering: Der Leonhardshof wird nachverdichtet Bis 2021 entstehen im Leonhardshof in Mering vier Häuser mit 39 Miet- wohnungen und 40 Tiefgaragenstellplätzen. Bei dem Projekt des Kath. Pfründestiftungsverbunds im Süden des Landkreises Aichach-Friedberg handelt es sich um eine Nachverdichtung des Grundstücks zwischen der Reifersbrunner Straße 18 und der Theresienstraße. Drei Häuser werden mit EOF-Mitteln gefördert, das vierte ist frei finan- ziert. Mit der einkommensorientierten Förderung (EOF) will der Freistaat dazu beitragen, dass mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Das Angebot umfasst 2-ZKB- bis zu 4-ZKB-Wohnungen in massiver Ziegelbauweise. Vor dem Baubeginn waren auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei umfangreiche Spezialtiefbau- und Verbaumaß- nahmen erforderlich. Für das gesamte Bauvorhaben sind 14,2 Mio. € veranschlagt. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Augsburg, Wolframviertel: Ein Quartier erstrahlt im neuen Glanz Für rund 15,5 Mio. € baut das St. Ulrichswerk im Wolfram- viertel bei der Friedberger Straße sechs neue Wohnhäuser mit insgesamt 80 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 40 Stell- plätzen. Alle Häuser erhalten einen Aufzug, jede Wohnung ist mit einem Balkon oder einer Terrasse ausgestattet. Die Einheiten sind barrierefrei, vier Wohnungen zudem rollstuhl- gerecht. Die alten Wohnblöcke mit 52 Wohneinheiten an der Wolfram- straße 14, 14a, 14b, 16, 16a und 16b wurden abgerissen. Das komplette Areal wird seit Oktober 2016 in zwei Bauabschnit- ten erneuert. Im ersten Teilabschnitt wurden 28 Wohnungen in zwei Häu- sern errichtet und im ersten Halbjahr 2018 bezogen. Im Früh- jahr 2018 begann der zweite Bauabschnitt mit vier weiteren Wohnhäusern und der Tiefgarage. Die 52 Wohnungen und die Tiefgarage werden bis Sommer 2020 bezugsfertig sein. Die neue Wohnanlage unweit des Spickelbads und des Nah- erholungsgebiets Siebentischwald wird durch das EOF-Pro- gramm des Freistaats Bayern finanziert. Daraus ergibt sich eine Marktmiete von 8,50 €/m² für die Mieter, die je nach Einkommensstufe auf bis zu 5,10 €/m² sinkt. Es gibt 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen von 55 bis 100 m². Augsburg, Thelottviertel: Das Wohnhaus wird energetisch saniert In der Ravenspurgerstraße 32 in Augsburg wird ein Mietshaus mit 13 Wohnungen und zwei Garagen moder- nisiert. Die Außenhülle der Wohnanlage wird energe- tisch saniert. Das Haus erhält außerdem neue Balkone und eine Gas-Brennwertzentralheizung. Die Wohnungseingangs- türen werden ausgetauscht. Neue Kunststofffenster mit Vorbaurollos sowie Zu- und Abluftelemente werten die Wohnungen im Thelottviertel beim Hauptbahnhof zusätzlich auf. Im Frühjahr 2020 soll der Umbau abge- schlossen sein. Kostenpunkt: 1,3 Mio. €. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Bautätigkeit 29 Dillingen: Der Schulstandort wird deutlich aufgewertet Das Schulwerk der Diözese Augsburg investiert an seinem Standort in Dillingen an der Donau rund 25 Mio. €. Auf dem Areal der Fachakade- mie für Sozialpädagogik, der St.-Bonaventura-Realschule und des St.-Bonaventura-Gymnasiums im historischen Stadtzentrum werden eine neue Dreifachturnhalle, ein neuer Trakt mit Klassenzimmern und Fachräumen und eine Mensa mit Flächen zur Ganztagsbetreuung ent- stehen. Alle drei Schulwerks-Schulen können die neuen Räumlichkeiten nut- zen. Mit der Verzahnung sind ferner die Sanierung und die Erweiterung der Fachakademie für Sozialpädagogik verknüpft. Der Bau, der im Frühjahr 2020 startet, soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Von den Gesamtkosten sind 21 Mio. € für die Neubauten und 4 Mio. € für die Bestandsmaßnahmen veranschlagt. Stadtbergen: Hier entsteht dringend benötigter Wohnraum In der Bauernstraße 10 in Stadtber- gen entsteht eine Wohnanlage. Die 16 Wohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude, die im Kellergeschoss durch eine Tiefgarage verbunden sind. Die 2- bis 4-ZKB-Wohnungen können im Frühjahr 2021 bezogen werden. Die Mieter werden die zentrale Lage beim Rathaus und die gute Verkehrs- anbindung schätzen. In Stadtbergen steigt der Wohnungsbedarf wie im gesamten Großraum Augsburg. Der Kath. Pfründestiftungsverbund St. Ulrich investiert in die beiden Wohnhäuser rund 6,3 Mio. €. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

30 Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Der Gesellschaftervertreter und Aufsichtsratsvor- sitzende Dr. Klaus Donaubauer ist zum 22.06.2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Durch die Gesellschafterversammlung wurde die Satzung der Gesellschaft am 24.06.2019 neu gefasst. Aus der Ge- schäftsführung ausgeschieden ist Richard Metz zum 22.06.2019. Zum 31.08.2019 sind der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas Weckbach, Weihbischof em. Josef Grünwald, Prälat Peter C. Manz sowie Michael Mäser aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Gemäß Satzung und Kraft Amtes wurden zum 01.09.2019 Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und Dr. Andreas Magg, Domkapitular und Diözesan-Ca- ritasdirektor, in den neuen Aufsichtsrat berufen. Am 15.10.2019 wurden durch die Gesellschafterver- sammlung die Aufsichtsratsmitglieder Martin Lemke und Johannes Hintersberger berufen. Das Mandat des Diözesanvermögensrats im Aufsichtsrat war bis zum 31.12.2019 nicht besetzt. Dies erfolgte durch Wahl von Dr. Sonja Rapp im Diözesanvermögensrat am 12.02.2020. Im Geschäftsjahr 2019 hielten der ausgeschiedene sowie der neue Aufsichtsrat je eine Sitzung ab, bei denen die anstehenden Geschäfte der Gesellschaft erörtert und die entsprechenden Beschlüsse gefasst wurden. In der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats am 06.12.2019 wurden Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Martin Lemke zum stellvertretenden Aufsichts- ratsvorsitzenden gewählt. Der Geschäftsführer hat den Aufsichtsrat über die aktuelle Lage, die Entwicklung sowie wichtige Vorgänge des Unternehmens und grundsätzliche Fragen informiert. Außerhalb der Sitzungen erfolgte eine laufende intensive Abstimmung über die Ge- schäfte der Gesellschaft zwischen dem Aufsichts- ratsvorsitzenden und dem Geschäftsführer. Der Aufsichtsrat hat vom Jahresabschluss einschließ- lich des Lageberichts für das Geschäftsjahr Kenntnis genommen. Die Geschäfte der Gesellschaft wurden in Übereinstimmung mit Gesetz und Gesellschafter- vertrag durchgeführt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht zum 31.12.2019 wurden durch den Ver- band der bayerischen Wohnungsunternehmen e.V. geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestäti- gungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zu- stimmend Kenntnis genommen und keine Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat genehmigt den vorgeleg- ten Jahresabschluss zum 31.12.2019 und empfiehlt der Gesellschafterversammlung dessen Feststellung. Der Vorschlag zur Gewinnverwendung wird ebenfalls zur Annahme empfohlen. Der Aufsichtsrat bittet die Gesellschafterversammlung, die Geschäftsführung für die Tätigkeit 2019 zu entlasten und beantragt auch für sich die Entlastung für den Zeitraum. Für ihr Engagement und die geleistete Arbeit in dem zurückliegenden Jahr gilt der besondere Dank sowohl den ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats, der Geschäftsführung als auch allen Mitarbeitern. Augsburg, den 31. März 2020 gez . Dr . Dr . Anton Losinger Weihbischof St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Lagebericht 31 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 A. Grundlagen des Unternehmens Die St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH wurde am 22.12.1952 gegründet und ist unter der HRB-Nummer 6211 im Handelsregister beim Amtsgericht Augsburg eingetragen. Das Unternehmen besitzt Objekte, die sich über das gesamte Bistumsgebiet erstrecken. Die Kernstand- orte liegen in Augsburg, Landsberg, Neu-Ulm und Kempten. Gesellschafter ist zu 100 % der Bischöfliche Stuhl der Diözese Augsburg. Das Kerngeschäft der St. Ulrichswerk der Diöze- se Augsburg GmbH liegt in der Entwicklung und Bewirtschaftung von eigenem und fremdem Wohnungsbestand. Die Unterstützung kirchlicher Einrichtungen bei der Realisierung von Bauaufgaben und der Entwicklung von Immobilien sind weitere Geschäftsfelder. Als kirchliches Wohnungsunternehmen werden wir unserer sozialen Verantwortung der Wohnungs- versorgung für die Menschen im Bistum Augsburg gerecht und bieten vielen Menschen ein sicheres Zuhause. Die Wohnbedürfnisse der Menschen werden durch einen Wohnungsmix aus Neubauten und moderni- sierten Altbeständen erfüllt. Durch die Modernisie- rungstätigkeit werden der Ausbau- und der Energie- standard laufend verbessert. B. Wirtschaftsbericht I. Gesamtwirtschaftliche und regionale Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2019 durch ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr gekennzeichnet. In den bei- den vorangegangenen Jahren war der Anstieg des BIP mit 1,5 % in 2018 und 2,5 % in 2017 höher als 2019. Das Wirtschaftswachstum hat 2019 deutlich an Schwung verloren. Zur Jahresmitte ist die deutsche Wirtschaft nur knapp an einer rechnerischen Rezes- sion vorbeigeschrammt. Dennoch konnte die Grundstücks- und Wohnungs- wirtschaft im Jahr 2019 die Bruttowertschöpfung um 1,4 % (Vj. 1,1 %) steigern. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt im Jahr 2019 um 1,4 % gegenüber 2018. Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist zum Jahresende 2019 um 0,2 %-Punkte auf jetzt 5,0 % gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren 2,27 Mil- lionen Menschen arbeitslos gemeldet, das waren rund 70.000 weniger als vor einem Jahr. In der Stadt Augsburg lag die Arbeitslosigkeit im Dezember 2019 bei 4,7 % (Vj. 4,6 %). Die Steigerung der Bauinvestitionen von 3,8 % im Jahr 2019 führten zu einer hohen Auslastung der Bauwirtschaft. Der Wohnungsbau entwickelte sich überdurchschnittlich und stieg um 4,0 %. Diese Kapazitätsauslastung im Bauhauptgewerbe führte bereits zu einem deutlichen Preisanstieg von 3,8 % zum Jahresende 2019. Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (Covid-19) weltweit ausgebreitet. Auch in Deutschland hat die Pandemie seit Februar 2020 zunehmend zu deut- lichen Einschnitten sowohl im Sozial- als auch im Wirtschaftsleben geführt. Von einer Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist daher auszugehen. Die konkreten Auswirkungen auf die Gesamt- St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

32 Lagebericht wirtschaft, aber auch auf die Immobilienbranche können noch nicht verlässlich abgeschätzt werden. Es ist jedoch mit Beeinträchtigungen der Wirt- schaftsstruktur durch Insolvenzen und Entlassungen, verschlechterten Finanzierungsbedingungen sowie geringeren Investitionen und Kaufzurückhaltung bei Haushalten und damit einhergehend mit einem negativen Wirtschaftswachstum zu rechnen. Regionale Rahmenbedingungen An den Standorten des Unternehmens besteht weiterhin eine hohe Nachfrage auf dem Immobi- lienmarkt. Sowohl im Wohnungseigentumssektor als auch bei Mietwohnungen übersteigt die Nachfrage das Angebot. Zeitgemäß ausgestattete Bestands- wohnungen werden verstärkt nachgefragt. Unver- ändert hoch ist der Bedarf nach qualitativ hoch- wertig modernisierten Wohnungen. Des Weiteren wird verstärkt das Augenmerk auf den sozialen Wohnungsbau gelegt, um der anhaltenden Woh- nungsnot entgegenzuwirken. Aufgrund des stetigen Nachfrageüberhangs an sozialem Wohnungsbau ist der Neubau bedarfsgerechter, öffentlich geförderter Wohnungen an unseren Kernstandorten weiterhin dringend notwendig. II. Geschäftsverlauf Die Gesellschaft war im Berichtszeitraum im We- sentlichen mit der Modernisierung und Instandhal- tung sowie der Bestandsarrondierung ihrer Gebäu- de, mit der Neubaumaßnahme Wolframstraße II. BA in Augsburg sowie mit der Verwaltungsbetreuung und Baubetreuung für Dritte beschäftigt. Bestandsbewirtschaftung Im Bestand befinden sich zum 31.12.2019 insgesamt 1.288 Wohnungen und 601 Gewerbe/Stellplätze. Ins- gesamt bewirtschaftete die Gesellschaft am Bilanz- stichtag eine Wohn- und Nutzfläche von 80.741 m². Vom gesamten Wohnungsbestand sind zum Bilanz- stichtag noch 378 Einheiten (Vj. 378) preisgebunden. Die Preis- und Belegungsbindung des überwiegen- den Teils der Wohnungen beträgt noch mehrere Jahre. Mieterhöhungen sind nur im Rahmen der vorgegebenen Kostenmiete möglich. Zum Bilanzstichtag betrug der Wohnungsleerstand 10 Einheiten. Die Leerstandsquote lag am Stichtag bei rd. 0,8 % (Vj. 1,1 %) und damit unter dem Vor- jahresniveau. Die Fluktuationsquote lag im Berichts- jahr mit 6,0 % deutlich unter dem Vorjahreswert (8,4 %). Die Mietausfallquote der Jahressollmiete lag bei 0,9 % (Vj. 2,0 %) und damit deutlich niedriger als im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Unternehmensnettomiete liegt bei 6,24 €/m² (Vj. 5,99 €/m²). Modernisierungen/ Instandhaltungsmaßnahmen Gemäß der mittelfristigen Unternehmensplanung wurden in der Hausbewirtschaftung 2019 Moderni- sierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in Höhe von T€ 1.985,9 realisiert. Hiervon sind die Tilgungs- zuschüsse der KfW-Förderdarlehen von T€ 285,8 von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abzu- ziehen. Folgende Objekte wurden umfassend modernisiert und die Kosten aktiviert: • Augsburg, Ravenspurgerstr . 32 (T€ 646,0) Energetische Modernisierung der Außenhülle: Erneu- erung der Fenster inkl. Lüftungskonzept, Dämmung der Fassade, Dacherneuerung inkl. Dämmung, Dämmung der obersten und untersten Geschoss- decke, Einbau einer Gas-Brennwertzentralheizung, Erneuerung der Haustüren und Briefkastenanlage, Erneuerung der Elektrozähleranlage im Keller inkl. Wohnungszuleitungen • Kempten, Kettelerweg 6, 8 (T€ 50,0) Restarbeiten der Modernisierung in 2018: II. BA für die Hausnummern 6 und 8. Teilmodernisierung außen: energetische Modernisierung der Außen- hülle (Fenster, Lüftungskonzept, Dacherneuerung, Dämmung der obersten und untersten Geschoss- decke), Austausch der Wohnungseingangstüren und Sanierung des Treppenhauses, Austausch der Heiz- körper, Einbau einer Sprech- und Schließanlage. Des Weiteren wurden nachträgliche Herstellkosten bei den Objekten Seb.-Kneipp-Gasse 17, Gratzmül- lerstr. 5 in Höhe von T€ 7,5 aktiviert. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Neubau und Sanierung Hirblinger Straße in Augsburg St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019 NeubaumaßnahmenMit dem Bau des zweiten Teilabschnitts in der Wolframstr. wurde 2018 begonnen. Zum Bilanzstichtag 2019 wurden hier-für Mittel in Höhe von T€ 4.928,6 aufgewendet. Zur Finan-zierung wurden EOF-Darlehen in Höhe von T€ 1.672,2 sowie ein Zuschuss in Höhe von T€ 1.156,7 aus der EOF-Förderung abgerufen.FremdverwaltungIm Rahmen der Fremdverwaltung betreute das St. Ulrichs-werk 2.337 Wohnungen und 214 Gewerbe mit einer Wohn- und Nutzfläche von 240.455 m² sowie 2.532 Garagen bzw.Stellplätze. Baubetreuung In der Baubetreuung wurden insgesamt 60 Neubau- und Sanierungsprojekte betreut. Davon wurden 4 Projekte ho-norarmäßig abgerechnet. 56 Projekte sind noch im Bau. Das Projektvolumen zum Jahresende beträgt rund 448 Mio. €. Die Projekte befinden sich in unterschiedlichen Projektphasen.Die Auftragslage der Baubetreuung ist auch in den Folgejah-ren durch langfristige Aufträge gesichert.Personal und OrganisationZum Bilanzstichtag beschäftigte die St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 35 in Vollzeit, 9 in Teilzeit. Es wurden im Geschäftsjahr 8 Mitarbeiter eingestellt und 8 Mitarbeiter haben das Unter-nehmen verlassen.

Lagebericht 35 III. Wirtschaftliche Lage Die wirtschaftliche Lage der St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH hat sich gegen- über dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Die Ertragslage ist gut, die Finanzverhältnis- se und Vermögenslage sind geordnet. Die Geschäftsführung beurteilt die wirtschaftliche Lage des Unternehmens positiv. 1 . Ertragslage Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres von T€ 3.138,8 (Vj. T€ 1.577,5) setzt sich wie folgt zusammen: Ertragslage Hausbewirtschaftung Bautätigkeit/Modernisierung Betreuungstätigkeit Betriebsergebnis Sonstiger Bereich Jahresergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag 2019 T€ 2.071,8 -45,3 210,5 2.237,0 1.337,1 3.574,1 2018 T€ 1.322,2 -95,0 349,9 1.577,1 -2,6 1.574,5 Veränderung T€ 749,6 49,7 -139,4 659,9 1.339,7 1.999,6 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -435,3 3,0 -438,3 Jahresüberschuss 3 .138,8 1 .577,5 1 .561,3 Im Geschäftsjahr 2019 konnten Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung von T€ 8.223,9 (Vj. T€ 7.942,4) erzielt werden. Grund für das höhere Ergebnis im Bereich der Hausbewirtschaftung sind gestiegene Erlöse durch die Neuvermietung der Wolframstraße sowie deutlich geringere Erlösschmälerun- gen als im Vorjahr. Demgegenüber stehen höhere Abschreibungen sowie Verwaltungskos- ten. Die Instandhaltungsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr niedriger. Die Verwaltungserlöse der Fremdverwaltung T€ 1.201,4 (Vj. T€ 1.032,1) sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Grund hierfür sind die Zunahme des Bestandes sowie Er- löse aus der Erstvermietung in der Fremdverwaltung und somit die Steigerung der Erlöse. In diesem Bereich wurde ein Ergebnis in Höhe von T€ 63,9 (Vj. T€ 42,6) erwirtschaftet. Die Erlöse der Baubetreuung liegen unter Berücksichtigung der Bestandsveränderun- gen der Unfertigen Leistungen bei T€ 1.941,2 (Vj. T€ 1.981,6). Das Geschäftsergebnis der Baubetreuung betrug im Geschäftsjahr T€ 146,7 (Vj. T€ 307,3). Das Ergebnis setzt sich im Vergleich zum Vorjahr aus geringeren Erlösen sowie aus gestiegenen Betreuungskosten zusammen. Die Sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf T€ 1.739,9 (Vj. T€ 578,0). Darin ent- halten sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für Bauinstandhaltung in Höhe von T€ 339,2 für planmäßige Instandsetzungen sowie für den Verkauf der beiden Objekte in Vöhringen, Ulrichstr. 4, 6 und 8, 10, 12, 14 in Höhe von T€ 1.379,3. Die Ertragslage der St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH ist gut. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

36 Lagebericht 2 . Vermögenslage Die Veränderungen des Anlagevermögens sind im Wesentlichen auf die Zugänge der Modernisierun- gen und die Anlagen im Bau zurückzuführen, denen Abschreibungen und der Abgang durch den Verkauf der beiden Objekte in Vöhringen gegenüberstehen. Die Veränderung des Umlaufvermögens ist maß- geblich durch die Zunahme der „Flüssigen Mittel“ von T€ 1.650,1 und der unfertigen Leistungen von T€ 1.989,1 geprägt. Dem Zugang an Finanzierungsmitteln aus Neu- valutierungen in Höhe von T€ 1.750,4 stehen Tilgungen mit T€ 750,1 gegenüber. Die Vermögenslage des St. Ulrichswerks ist geordnet. Energetische Modernisierung der Außenhülle Ravenspurgerstraße in Augsburg Vermögens- und Kapitalstruktur 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung T€ % T€ % T€ Vermögensstruktur Anlagevermögen Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzung Gesamtvermögen Kapitalstruktur Eigenkapital Instandhaltungsrückstellung Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellung Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzung Gesamtkapital 70.624,1 15.020,6 122,9 85.767,6 46.164,4 3.853,4 436,0 314,9 34.741,0 257,9 85.767,6 82,3 % 17,5 % 0,2 % 100,0 % 53,8 % 4,5 % 0,5 % 0,4 % 40,5 % 0,3 % 100,0 % 67.375,9 12.465,1 125,7 79.966,7 43.025,6 4.192,6 0,0 298,3 32.187,2 263,0 79.966,7 84,3 % 15,5 % 0,2 % 100,0 % 53,8 % 5,2 % 0,0 % 0,4 % 40,3 % 0,3 % 100,0 % 3.248,2 2.555,5 -2,8 5.800,9 3.138,8 -339,2 436,0 16,6 2.553,8 -5,1 5.800,9 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Lagebericht 37 3 . Finanzlage Die Kapitalflussrechnung weist für das abgelaufene Geschäftsjahr folgende Daten aus: Finanzlage Finanzmittelfonds zum 01.01. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2019 T€ 3.991,9 3.464,2 -3.660,2 1.846,2 2018 T€ 3.396,2 2.221,8 -5.059,2 3.433,1 Veränderung T€ 595,7 1.242,4 1.399,0 1.586,9 Finanzmittelfonds zum 31 .12 . 5 .642,1 3 .991,9 1 .650,2 Die St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH richtet ihr Finanzmanagement überwie- gend auf den Einsatz von Eigen- und langfristigen Fremdmitteln aus. Der zum 31.12.2019 verbleibende Finanzmittelbestand von T€ 5.642,1 liegt über dem ge- planten Bestand. Langfristige Investitionen einschließlich der Grundstücksvorräte und Bauvorleistungen in Höhe von T€ 70.886,0 werden durch Eigenmittel (T€ 50.017,8) und langfristige Objekt- finanzierungsmittel (T€ 26.266,7) vollständig abgedeckt. Darüber hinaus ergibt sich eine Kapitalreserve von T€ 5.398,5. Die Zahlungsmittel werden im Geschäftsjahr 2020 überwiegend für die geplanten Moder- nisierungen in Augsburg Waibelstr. 4, 6, 8, 10, 12 und Prof.-Messerschmidt-Str. sowie die Neubaumaßnahmen in Augsburg, Wolframstraße II. BA b und Weßling, Schulstr. verwen- det. Die Finanzverhältnisse des St. Ulrichswerks sind geordnet. IV. Finanzielle Leistungsindikatoren Die Gesamtkapitalrentabilität, bereinigt um den Sondereffekt des Verkaufs der beiden Objekte, ist gegenüber dem Vorjahr mit 2,4 % (Vj. 2,3 %) leicht gestiegen. Des Weiteren sind nachfolgend ausgewählte Kennzahlen zur Beurteilung des Unterneh- mens dargestellt. Finanzwirtschaftliche Kennzahlen Eigenkapitalquote in % Eigenkapitalrentabilität in % Instandhaltungsquote €/m² Kapitaldienstdeckung in % Zinsdeckung in % 2019 Ist-Wert 53,8 7,7 17,3 17,8 5,2 2019 Prognose 57,0 8,0 24,0 20,0 7,0 2018 Ist-Wert 53,8 3,7 26,6 15,9 4,6 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

38 Lagebericht C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht I. Prognosebericht Die St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH wird die bisher eingeschlagene Modernisierungs- und Neubaustrategie fortführen. Für die beobachteten finanziellen und nichtfinanziel- len Leistungsindikatoren erwartet die Gesellschaft auf Basis der Unternehmensplanung (Stand: Dezem- ber 2019) folgende Entwicklung: Die Unternehmensleitung erwartet ein positives Ergebnis von rund T€ 1.000,0 bis T€ 1.200,0. Das Unternehmen plant im Geschäftsjahr 2020 mit Umsatzerlösen in Höhe von ca. T€ 11.356,0. Davon entfallen auf den Bereich der Hausbewirtschaftung T€ 8.331,9 und auf die Betreuungstätigkeit T€ 3.024,1. Im Jahr 2020 wird der Neubau Augsburg (Wolfram- straße BA II.b) abgeschlossen sowie die Neubau- maßnahme in Weßling – Schulstr. vorbereitet. Weite- re Modernisierungen sind in den Objekten Augsburg – Waibelstr. 4-12 (T€ 3.000,0), Augsburg – Ravens- purgerstr. 32 (T€ 270,0), Augsburg – Prof.-Messer- schmidt-Str. (T€ 800,0) und Lindenberg – Färberstr. 26 (T€ 800,0) geplant. Für 2020 beträgt der Etat im Bereich der Bestandserhaltung für reine Instandset- zungsmaßnahmen rund T€ 2.600,0. Die Modernisierungen in der Waibelstr. und in der Ravenspurgerstr. werden über das bayerische Modernisierungsprogramm sowie über KfW-Mittel finanziert. Die Finanzierung der Investitionen in 2020 ist ge- sichert. Es ergeben sich für das Unternehmen folgende Pro- gnosewerte für 2020 bei den finanziellen Leistungs- indikatoren: Eigenkapitalquote % Eigenkapitalrentabilität % Instandhaltungsquote €/m² Kapitaldienstdeckung % Zinsdeckung % Prognose 2020 53,8 2,3 31,0 21,5 9,1 Quantitative Angaben zum Einfluss der Coronakrise auf die beobachteten Kennzahlen sind zum Zeit- punkt der Aufstellung des Lageberichts noch nicht verlässlich möglich. Diese hängen von dem Ausmaß und der Dauer der Beeinträchtigungen durch das Vi- rus und die darauffolgende wirtschaftliche Erholung ab. Es ist allerdings mit einer negativen Abweichung bei einzelnen Kennzahlen zu rechnen. II. Risikobericht Das Risikomanagementsystem des St. Ulrichswerks setzt sich aus dem internen Kontroll-, dem Control- ling- und dem Risikofrühwarnsystem zusammen. Es ist darauf ausgerichtet, dauerhaft die Zahlungsfähig- keit sicherzustellen und das Eigenkapital zu stärken. Bewertung und Analyse dieser Risiken erfolgt durch die Entscheidungsträger des Unternehmens. Das Unternehmen setzt ein Kennzahlensystem ein, das betriebs- und finanzwirtschaftliche sowie leistungs- orientierte Werte enthält. Aus der Corona-Pandemie ist mit Risiken für die Geschäftsentwicklung und den zukünftigen Ge- schäftsverlauf des Unternehmens zu rechnen. Zu nennen sind Risiken aus der Verzögerung bei der St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Lagebericht 39 Durchführung von Instandhaltungs-, Modernisie- rungs- und Baumaßnahmen verbunden mit dem Risiko von Kostensteigerungen und der Verzögerung von geplanten Einnahmen. Darüber hinaus ist mit einem Anstieg der Mietausfälle, mit krisenbedingten Einschränkungen der eigenen operativen Prozesse sowie ggf. mit verschlechterten Finanzierungsbedin- gungen zu rechnen. Die Geschäftsführung beobachtet laufend die weite- re Entwicklung zur Identifikation der damit ver- bundenen Risiken und reagiert bedarfsweise unter Zugrundelegung des Risikomanagementsystems des Unternehmens mit angemessenen Maßnahmen zum Umgang mit den identifizierten Risiken. Davon umfasst sind auch Maßnahmen zur Anpassung von operativen Geschäftsprozessen unter Nutzung neuer technologischer Möglichkeiten. Nachfolgend werden die Risiken entsprechend ihrer Bedeutung aufgeführt, wobei die hohen Risiken zu- erst genannt werden: Bauwirtschaft Die Gesellschaft rechnet auch Im Jahr 2020 mit weiteren Baupreissteigerungen. Es kann zu Verzö- gerungen bei den Neubau-, Instandhaltungs- sowie Modernisierungsmaßnahmen kommen. Personal Es besteht das Risiko, dass aufgrund kurzfristiger Fluktuation in Schlüsselpositionen nicht ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht bzw. aufgrund des Fachkräftemangels nicht rechtzeitig nachbesetzt werden kann. Compliance und Recht Das Unternehmen hat zur Begrenzung dieser Risiken Maßnahmen ergriffen, welche insbesondere die Bereiche IT-Sicherung, Compliance und Vertre- tungsregelungen sowie das interne Kontrollsystem betreffen. Neubau Gögginger Straße in Augsburg St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

40 Lagebericht III. Chancenbericht Das St. Ulrichswerk geht davon aus, dass weiterhin die positive Bevölkerungsentwicklung an unseren Kernstandorten anhält, sodass mit einer zuneh- menden Nachfrage nach attraktivem Wohnraum gerechnet werden kann. Branche und Markt Die positive Bevölkerungsentwicklung an unseren Kernstandorten wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter anhalten. Der Bau von geförderten Wohnungen ist somit weiterhin unver- zichtbar. Finanzierung und Liquidität Im Bereich der originären Finanzinstrumente soll verstärkt auf günstige KfW-Darlehen für die Mo- dernisierungsmaßnahmen zurückgegriffen und es sollen somit die guten Zinskonditionen ausgenutzt werden. IV. Zusammenfassende Einschätzung von Chancen und Risiken Das Risikomanagement ist ein laufender Prozess, der Risikopositionen erfasst und Risikoänderungen identifiziert sowie quantifiziert. Daraus werden im Bedarfsfall geeignete Gegenmaßnahmen abgelei- tet. Dies ermöglicht es, die Risiken frühzeitig zu er- kennen und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es zum Zeit- punkt der Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht verlässlich möglich, Aussagen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung des St. Ulrichswerkes zu treffen. Dennoch gehen wir davon aus, dass die negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einschrän- kungen Auswirkungen auf unsere weitere Planung haben werden. Neubau Wolframviertel in Augsburg St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Lagebericht 41 D. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten Grundsätzlich zielt das Unternehmen darauf ab, Risiken aus der Verwendung von Finanz- instrumenten zu vermeiden. Die originären Finanzinstrumente auf der Aktivseite der Bilanz umfassen im Wesentlichen kurzfristige Forderungen und Flüssige Mittel. Derzeit erfolgt keine langfristige Anlage von Geldmitteln. Auf der Passivseite der Bilanz bestehen originäre Finanzinstrumente insbesondere in Form von Bankverbindlichkeiten, die nahezu ausschließlich Objektfinanzierungen betreffen. Die Fremdfinanzierungen enthalten keine Fremdwährungskredite. Besondere Finanzinstru- mente, insbesondere Sicherungsgeschäfte, werden nicht eingesetzt. Zur Vermeidung eines sogenannten „Klumpenrisikos“ verteilen sich die Darlehensver- bindlichkeiten der Gesellschaft auf verschiedene Darlehensgeber mit unterschiedlichen Laufzeiten. Augsburg, den 31.03.2020 gez . Rudolf Mitterhuber Geschäftsführer St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

42 Handelsbilanz Bilanz zum 31.12.2019 Aktiva ANLAGEVERMÖGEN 31.12.2019 € 31.12.2018 € Immaterielle Vermögensgegenstände 67.553,00 68.188,00 Sachanlagen Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau Bauvorbereitungskosten Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Andere Finanzanlagen UMLAUFVERMÖGEN Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte Grundstücke ohne Bauten Unfertige Leistungen Andere Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Vermietung Forderungen aus Betreuungstätigkeit Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände Ausgleichsanspruch aus Treuhandverbindlichkeiten Flüssige Mittel Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN Geldbeschaffungskosten Andere Rechnungsabgrenzungsposten 63.087.741,70 1.561.720,00 109.432,01 5.736.551,84 35.923,89 25.000,00 172,00 70.624.094,44 214.905,70 8.320.075,48 2.418,70 24.971,40 17.144,05 135.624,87 78.096,16 331.409,92 253.865,07 64.733.595,70 1.588.960,00 116.078,01 807.989,93 35.923,89 25.000,00 172,00 67.375.907,53 214.905,70 6.330.966,05 2.418,70 35.648,20 40.589,32 75.061,79 80.077,29 1.460.393,80 233.127,52 5.642.070,39 15.020.581,74 3.991.931,84 12.465.120,21 46.958,99 75.928,00 122.886,99 48.327,83 77.325,00 125.652,83 Bilanzsumme 85 .767 .563,17 79 .966 .680,57 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Handelsbilanz 43 767.500,00 39.240.499,82 Passiva EIGENKAPITAL Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gesellschaftsvertragliche Rücklagen Andere Gewinnrücklagen Jahresüberschuss RÜCKSTELLUNGEN Steuerrückstellungen Rückstellungen für Bauinstandhaltung Sonstige Rückstellungen VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Vermietung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten (davon aus Steuern: € 35.886,70; Vj. € 39.026,46) Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen 31.12.2018 € 31.12.2018 € 1.535.000,00 1.482.583,76 40.007.999,82 3.138.845,00 46.164.428,58 436.000,00 3.853.434,35 314.905,70 4.604.340,05 25.187.376,25 848.217,15 7.609.506,51 0,00 747.658,22 15.308,45 78.927,86 253.865,07 34.740.859,51 1.535.000,00 1.482.583,76 767.500,00 38.430.498,69 1.577.501,13 43.025.583,58 0,00 4.192.585,87 298.253,59 4.490.839,46 24.505.915,91 885.000,05 5.934.289,67 1.406,49 527.200,13 49.991,74 50.354,62 233.127,52 32.187.286,13 RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 257.935,03 262.971,40 Bilanzsumme 85 .767 .563,17 79 .966 .680,57 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

44 Gewinn- und Verlustrechnung Für die Zeit vom 01.01.2019 bis 31.12.2019 Umsatzerlöse Aus der Hausbewirtschaftung Aus Betreuungstätigkeit Aus anderen Lieferungen und Leistungen Veränderung des Bestandes an Unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen Aufwendungen für Hausbewirtschaftung Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen Rohergebnis Personalaufwand Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung (davon für Altersversorgung € 70.034,84; Vj. € 66.842,74) 2019 € 8.223.940,36 1.302.449,02 246.812,05 9.773.201,43 1.989.109,43 64.897,14 1.739.939,62 -3.842.583,45 -235.758,33 9.488.805,84 -2.493.638,32 -535.139,34 -3.028.777,66 2018 € 7.942.369,91 2.782.369,52 409.597,97 11.134.337,40 291.215,85 88.223,30 578.024,66 -4.500.913,76 -268.472,14 7.322.415,31 -2.361.580,51 -497.702,83 -2.859.283,34 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.570.906,10 -1.593.847,56 -834.174,31 -861.250,79 Erträge aus anderen Finanzanlagen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern Sonstige Steuern Jahresüberschuss 4,85 238,29 -315.538,05 3.739.652,8 -435.294,25 3,72 280,89 -268.909,29 1.739.408,94 2.950,66 3.304.358,61 1.742.359,60 -165.513,61 -164.858,47 3 .138 .845,00 1 .577 .501,13 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

46 Anhang Anhang des Jahresabschlusses zum 31.12.2019 A. Allgemeine Angaben Die St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH Siedlungs- und Wohnungsunternehmen, im Folgen- den St. Ulrichswerk oder Gesellschaft, mit Sitz in Augsburg ist beim Amtsgericht Augsburg unter der Nummer HRB 6211 eingetragen. Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB in der Fassung des Bilanz- richtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) und den Re- gelungen der Satzung der Gesellschaft aufgestellt. Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Bestimmungen der Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen sowie den einschlägigen Vorschriften des Geset- zes betreffend die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und den Regelungen der Satzung und des Gesellschaftsvertrages der Gesellschaft. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt. Das Geschäfts- jahr entspricht dem Kalenderjahr. B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewer- tungsmethoden angewandt: I. Bilanzierungsmethoden II. Bewertungsmethoden Grundstückszugänge und –abgänge werden bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums in der Bilanz erfasst. Von dem bestehenden Bilanzierungswahlrecht für Geldbeschaffungskosten wurde Gebrauch gemacht. Die nach § 249 Abs. 2 HGB i. d. F. vor BilMoG ge- bildete Rückstellung für Bauinstandhaltung wurde gem. Art. 67 Abs. 3 S. 1 EGHGB zum 01.01.2010 bei- behalten. 1 . Anlagevermögen Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um Anschaffungskosten für Anwen- der-Software der eigenen EDV-Anlage. Die aktivier- ten Anschaffungskosten werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear, im Zugangs- jahr zeitanteilig abgeschrieben. Der Abschreibungs- plan basiert auf einer Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren. EDV-Programme mit Anschaffungskosten unter € 250,00 werden sofort aufwandswirksam erfasst. Die Gegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und erhaltene Zuschüsse sowie unter Fortführung nur steuerlich zulässiger Abschreibungen gem. § 254 HGB in der bis zum 28.05.2009 geltenden Fassung bewertet. Von dem Wahlrecht zur Beibehaltung der St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Anhang 47 niedrigeren steuerrechtlichen Wertansätze gem. Art. 67 Abs. 4 S. 1 EGHGB wurde Gebrauch gemacht. Ver- einnahmte Investitionszuschüsse für Modernisierun- gen oder für den Neubau werden bei den Anschaf- fungs- und Herstellungskosten in Abzug gebracht. Den Wohngebäuden und Geschäftsbauten wird grundsätzlich eine Gesamtnutzungsdauer von 80 Jahren zugrunde gelegt. Neuzugänge werden zeitanteilig abgeschrieben. Umfassende Modernisierungen von Gebäuden wurden als nachträgliche Herstellungskosten auf die Restnutzungsdauer linear verteilt. Soweit sie zu einer über den ursprünglichen Zustand hinaus- gehenden wesentlichen Verbesserung führten, wird die Restnutzungsdauer von Gebäuden nach Ab- schluss der jeweiligen Maßnahme neu festgelegt. Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungskosten für den einzelnen Vermögensgegenstand € 800,00 nicht übersteigen. Maschinen werden linear über 5 bis 10 Jahre, EDV- Hardware über 3 bis 5 Jahre abgeschrieben und für Gegenstände der übrigen Betriebs- und Geschäfts- ausstattung wird eine Gesamtnutzungsdauer über 5 bis 13 Jahre angesetzt. Grundlage für die Bemessung der Nutzungsdauer der Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäfts- ausstattung sind die amtlichen AfA-Tabellen der Finanzverwaltung. Die Zugänge werden monatsge- nau abgeschrieben. Das Finanzanlagevermögen wird mit Anschaffungs- kosten bewertet. Die Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 25,0 wurden mit den Anschaffungskosten bewertet. 2 . Umlaufvermögen Das Umlaufvermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. dem niedrigeren beizule- genden Wert angesetzt. Die Unfertigen Leistungen sind in Höhe der voraus- sichtlich abrechenbaren Kosten, Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenständen zu Nominalwer- ten angesetzt. Unter den Unfertigen Leistungen sind noch nicht ab- gerechnete Betriebs- und Heizkosten und erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Betreuungsleistun- gen, ausgewiesen. Erkennbaren Risiken bei Mietforderungen wurde im Wege der Einzelbewertung Rechnung getragen. Die Flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt. 3 . Abgrenzungsposten Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Von dem Bilanzierungswahlrecht für Geldbe- schaffungskosten wurde Gebrauch gemacht. Die Geldbeschaffungskosten werden linear mit 2 % abgeschrieben. Erschließungskosten für Erbbaurechtsgrundstücke werden über die Laufzeit der Erbbaurechte abge- schrieben. 4 . Rückstellungen Die nach § 249 Abs. 2 HGB i.d.F. vor dem BilMoG ge- bildeten Rückstellungen für Bauinstandhaltung wur- den gem. Art. 67 Abs. 3 S. 1 EGHGB zum 01.01.2010 beibehalten. Verbrauch bzw. Auflösung der Rückstel- lungen werden unter dem Posten „Sonstige betrieb- liche Erträge“ ausgewiesen. Im Jahr 2019 wurden € 339.151,52 aufgelöst. Die Bildung der sonstigen Rückstellungen erfolgte in Höhe des voraussichtlich notwendigen Erfül- lungsbetrages. Die erwarteten künftigen Preis- und Kostensteigerungen wurden bei der Bewertung berücksichtigt. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit den von der Bundesbank veröffentlichten Abzin- sungssätzen abgezinst. Die Rückstellung für Mitarbeiterjubiläen wurde ge- mäß Sachverständigengutachten nach dem Anwart- schaftsbarwertverfahren und, soweit zutreffend, unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgeltan- passungen errechnet. Die Jubiläumsrückstellung wurde mit 1,97 % (Dezember 2019; Vorjahr 2,32 %; angenommene Restlaufzeit 15 Jahre) abgezinst. Es wurde keine Fluktuation angenommen. Die Rückstellung für langfristige Personalkostenver- pflichtungen wurde mit ihrem Barwert angesetzt. 5 . Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag bewertet. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

48 Anhang C. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung I. Bilanz 1 . Entwicklung des Anlagevermögens Siehe Anlage „Entwicklung des Anlagevermögens“. Die Herstellungskosten der Gebäude beinhalten eigene Architekten- und Verwaltungs- leistungen; im Berichtsjahr wurden € 64.897,14 (Vj. € 88.223,30) für Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen aktiviert. Die beiden Objekte Vöhringen, Ulrichstr. 8, 10, 12, 14 und Vöhringen, Ulrichstr. 4, 6 wurden zum 30.09.2019 verkauft. 2 . Unfertige Leistungen Die Position „Unfertige Leistungen“ umfasst mit € 2.426.176,48 (Vj. € 2.275.050,05) noch nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten 3 . Forderungen aus Vermietung Forderungen aus Vermietung mit Laufzeit mehr als 1 Jahr betragen € 21.059,24 (Vj. € 29.115,13). 4 . Rücklagenspiegel Einstellung aus dem Jahresüberschuss Vorjahr € Stand am Ende des Vorjahres € 1.482.583,76 767.500,00 Stand am Ende des Geschäftsjahres € 1.482.583,76 767.500,00 35.928.862,22 1.577.501,13 37.662.998,69 Kapitalrücklage Gesellschaftsvertragliche Rücklagen Andere Gewinnrücklagen Gesamt 37.662.998,69 1.577.501,13 39.240.499,82 5 . Steuerrückstellungen Es sind Rückstellungen für die Körperschaftssteuer von € 222.000,00 und für die Gewerbe- steuer in Höhe von € 214.000,00 gebildet worden. 6 . Sonstige Rückstellungen In dem Posten „Sonstige Rückstellungen“ sind folgende Rückstellungen, mit einem nicht unerheblichen Umfang, enthalten: Personalkostenverpflichtung Betriebskostenabrechnung Urlaubs- und Gleitzeitansprüche Bilanzierung Prüfungskosten 44.386,49 € 44.520,00 € 93.600,00 € 39.400,00 € 43.400,00 € St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Anhang 49 Vorjahr 730.790,96 48.984,17 5.934.289,67 1.406,49 527.200,13 691.702,06 49.187,98 7.609.506,51 0,00 747.658,22 15.308,45 49.991,74 78.927,86 253.865,07 50.354,62 233.127,52 7 . Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von bis zu 1 Jahr in € Geschäftsjahr Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Vermietung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen Gesamtbetrag 9 .446 .156,15 7 .576 .145,30 8 . Fristigkeit der Verbindlichkeiten in € Insgesamt bis zu 1 Jahr zwischen 1 und 5 Jahre über 5 Jahre Davon Restlaufzeit gesichert Art der Sicherung *) Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen 25.187.376,25 691.702,06 2.901.210,99 21.594.463,20 148.267,50 650.761,67 848.217,15 7.609.506,51 49.187,98 7.609.506,51 747.658,22 747.658,22 15.308,45 78.927,86 15.308,45 78.927,86 253.865,07 253.865,07 25.187.376,25 110.438,87 259.174,06 GPR GPR HYP Gesamtbetrag 34 .740 .859,51 9 .446 .156,15 3 .049 .478,49 22 .245 .224,87 25 .556 .989,18 * GPR=Grundpfandrecht * HYP=Hypothek St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Anhang 51 II. Gewinn- und Verlustrechnung 1 . Sonstige betriebliche Erträge In den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind die Entnahmen aus der Rückstellung für Bauinstandhaltung in Höhe von € 339.151,52 sowie die Erträge aus dem Verkauf der beiden Objekte in Vöhringen, Ulrichstr. 4, 6 und Ulrichstr. 8, 10, 12 in Höhe von € 1.379.303,00 enthalten. 2 . Sonstige betriebliche Aufwendungen In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Kosten für die Einführung von epiqr in Höhe von € 101.571,60 enthalten. Des Weiteren ist die Vermittlungsprovision für den Verkauf der beiden Objekte in Vöhringen in Höhe von € 67.830,00 in dieser Position enthal- ten. Demgegenüber stehen die Erträge aus dem Verkauf. 3 . Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Bei den Zinserträgen resultieren € 238,29 (Vj. € 278,70) aus der Abzinsung von langfristigen Rückstellungen. 4 . Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen Von den Zinsaufwendungen resultieren € 3.387,21 (Vj. € 5.026,67) aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen. St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

52 Anhang Entwicklung des Anlagevermögens in € Anschaffungs-/ Herstellungs- kosten 01.01.2019 Zugänge Abgänge 2019 Umbuchungen (+/-) 2019 302.265,91 33.886,15 0,00 92.359.841,14 706.226,10 1.574.767,32 Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau Bauvorbereitungskosten Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Andere Finanzanlagen 2.217.844,03 4.156,80 568.289,36 807.989,93 35.923,89 95.994.045,15 25.000,00 172,00 25.172,00 24.714,58 4.928.561,91 5.659.502,59 1.574.767,32 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Anlagevermögen insgesamt 96 .321 .483,06 5 .693 .388,74 1 .574 .767,32 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Anhang 53 Anschaffungs-/ Herstellungs- kosten 31.12.2019 Abschreibungen (kumuliert) 01.01.2019 Abschreibungen auf Abgänge 2019 Abschreibungen 2019 Abschreibungen (kumuliert) 31.12.2019 Buchwert am 01.01.2019 Buchwert am 31.12.2019 336.152,06 234.077,91 34.521,15 268.599,06 68.188,00 67.553,00 91.491.299,92 27.626.245,44 -700.471,59 1.477.784,37 28.403.558,22 64.733.595,70 63.087.741,70 2.217.844,03 4.156,80 593.003,94 5.736.551,84 35.923,89 100.078.780,42 628.884,03 4.156,80 452.211,35 0,00 0,00 28.711.497,62 27.240,00 31.360,58 -700.471,59 1.536.384,95 656.124,03 4.156,80 483.571,93 0,00 0,00 29.547.410,98 1.588.960,00 0,00 116.078,01 807.989,93 35.923,89 67.282.547,53 1.561.720,00 0,00 109.432,01 5.736.551,84 35.923,89 70.531.369,44 25.000,00 172,00 25.172,00 0,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 172,00 25.172,00 25.000,00 172,00 25.172,00 100 .440 .104,48 28 .945 .575,53 -700 .471,59 1 .570 .906,10 29 .816 .010,04 67 .375 .907,53 70 .624 .094,44 St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

54 Anhang D. Sonstige Angaben 1 . Sonstige finanzielle Verpflichtungen Der Gesellschaft wurden an 30 Grundstücken Erbbaurechte mit Restlaufzeiten von 11 bis 78 Jahren eingeräumt. Bei einem jährlichen Erbbauzins von T€ 229,0 errechnet sich eine Erbbauzinsverpflichtung von insgesamt T€ 13.701,3. Der Verpflichtung stehen entsprechende Mieteinnahmen gegenüber. Des Weiteren bestehen Verpflichtungen für den Neubau in der Wolframstr. BA II. b von insgesamt € 2,0 Mio. 2 . Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31 .12 .2018 Name, Sitz Gebäudemanagement St. Ulrich GmbH, Augsburg 3 . Treuhandvermögen Anteil in % 100,0 Nennkapital in € 25.000,0 Eigenkapital zum 31.12.2019 in € 72.701,40 Jahresergebnis 2019 in € 9.349,95 Die Gesellschaft verwaltet für kirchennahe Institutionen treuhänderisch Immobilien- bestände. Die daraus resultierenden Treuhandverbindlichkeiten (T€ 253,9) und deren Ausgleichsanspruch wurden bilanziell erfasst. Daneben besteht ein Guthaben bei Kredit- instituten in Höhe von T€ 2.826,4 Ebenfalls bestehen treuhänderische Kautionen in Höhe von T€ 4.219,1 auf Kautionssammelkonten. Im Bereich der Baubetreuung bestehen treuhänderische Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von T€ 14.865,8. 4 . Latente Steuern Aktive Latenzen entstehen insbesondere in der Position Grundstücke und grundstücks- gleiche Rechte mit Wohnbauten sowie bei der Rückstellung für Bauinstandhaltung. Dem stehen passive Latenzen in der Position Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten gegenüber. Es ergibt sich ein Überhang aktiver latenter Steuern, der gemäß § 274 Abs. 1 HGB nicht angesetzt wurde. Darüber hinaus bestehen umfangreiche steuerliche Verlustvorträge. 5 . Anzahl der Arbeitnehmer Die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Jahresdurchschnitt: Kaufmännische Mitarbeiter Technische Mitarbeiter Auszubildende Elternzeit Geschäftsführer Vollzeit/Teilzeit Vollzeit Vollzeit Teilzeit Vollzeit/Teilzeit 35 9 1 1 2 (davon 7 in Teilzeit) (davon 1 in Teilzeit) (davon 1 in Teilzeit) St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

Anhang 55 6 . Angabe der Gesamtbezüge Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen € 2.286,66. Bei der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wurde gemäß § 286 HGB von der Schutzklausel Gebrauch gemacht. 7 . Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter Gegenüber dem Bischöflichen Stuhl der Diözese Augsburg besteht eine langfristige Verbindlichkeit in Höhe von € 466.402,95 (Vj. € 476.024,02), ausgewiesen unter der Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern“. Des Weiteren bestehen Forderungen aus der Fremdverwaltung von € 3.504,23. 8 . Gewinnverwendungsvorschlag Die Geschäftsführung schlägt vor, den im Geschäftsjahr 2019 erzielten Jahresüberschuss wie folgt zu verwenden: Einstellung in andere Gewinnrücklagen € 3.138.845,00 (Alleinvertretungsberechtigter) (Alleinvertretungsberechtigter) (Vorsitzender) (stv. Vorsitzender) (Vorsitzender) (stv. Vorsitzender) 9 . Mitglieder der Geschäftsführung Rudolf Mitterhuber, Dipl. Immobilienwirt (DIA) Richard Metz, Stv. Finanzdirektor, Dipl. Wirtschaftsmathematiker (abberufen zum 22.06.2019) 10 . Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Klaus Donaubauer, Bischöflicher Finanzdirektor (bis 22.06.2019) Dr. Thomas Weckbach, Rechtsanwalt (bis 31.08.2019) Weihbischof em. Josef Grünwald (bis 31.08.2019) Prälat Peter C. Manz, Domkapitular i. R. (bis 31.08.2019) Michael Mäser, Dipl.-Betriebswirt(FH) (bis 31.08.2019) Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, (ab 01.09.2019) Martin Lemke, Managing Director (ab 15.10.2019) Dr. Andreas Magg, Diözesan-Caritasdirektor (ab 01.09.2019) Johannes Hintersberger, Mitglied im bayerischen Landtag (ab 15.10.2019) Dr. jur. Sonja Vera Rapp, Steuerberaterin (ab 12.02.2020) St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019

56 Anhang E. Nachtragsbericht Nach Beendigung des Geschäftsjahres sind der Geschäftsführung keine Vorgänge bekannt geworden, die von besonderer Bedeutung für den Jahresabschluss 2019 und die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH sind. Die von staatlichen Stellen angeordneten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus (Covid-19) führen derzeit zu umfassenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen. Diese Ein- schränkungen können sich in erheblichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Gestalt von Mietausfällen, Objektabwertungen, Bau- und Instandhaltungsverzögerungen sowie Änderungen auf dem Kapitalmarkt niederschlagen. Darüber hinaus sind erhebliche Einschränkungen der eigenen Geschäftsprozesse und damit verbundene operative Risiken mit ebenfalls negativen Auswir- kungen und neuen Anforderungen an die strategische Ausrichtung zu erwarten. Quantitative Angaben zum Einfluss der Coronakrise auf die Vermö- gens-, Finanz- und Ertragslage sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht verlässlich möglich. Wir weisen in diesem Zusammenhang ergänzend auf unsere Ausführungen im Lagebericht im Kapitel Prognosebericht und Risikobericht hin. Augsburg, den 31.03.2020 gez . Rudolf Mitterhuber Geschäftsführer St. Ulrichswerk • Geschäftsbericht 2019